Wanderung von Altenrath zum Heidezentrum Turmhof
Altenrath – Heidezentrum – Geisterbusch
Wanderführer: Jakob Richartz, Wanderstrecke: 18 km, Einkehr: Krewelshof in Lohmar
Nutztiere in der Wahner Heide
Die Wahner Heide, eine uralte Kulturlandschaft, wurde in geschichtlicher Zeit hauptsächlich als Viehweide genutzt, wie auch zur Holz-, Torf- und Tongewinnung. Im Jahre 1817 begann die militärische Nutzung des Gebietes. Somit war dies der älteste militärische Übungsplatz Westdeutschlands. Dies brachte nur wenige Eingriffe in den Naturhaushalt mit sich. Ein Grund, weshalb die Wahner Heide heute zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten Deutschlands gehört, denn viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten haben hier unbeschadet seit Tausenden von Jahren überdauern können.
Zum Erhalt und zur Entwicklung der Heidelandschaft und ihrer eigenartigen Pflanzen- und Tierwelt werden Glanrinder, Ziegen und Schafe, Esel und Wasserbüffel eingesetzt.
Glanrinder, weil sie äußerst genügsam sind und überwiegend Gras und Kräuter fressen.
Ziegen, weil sie mit Vorliebe Blätter und junge Zweige von Gehölzen und sogar Bombeersträucher fressen, manche Bäume und Sträucher werden auch geschält. Viele seltene und erwünschte Pflanzenarten werden dagegen gemieden. Diese Arten können sich deshalb stärker ausbreiten. Ohne sie würden sich die Heideflächen innerhalb weniger Jahre zu Wald entwickeln.
Im Geisterbusch wurden Wasserbüffel angesiedelt, weil sie gerne in Tümpeln und Gewässern grasen. Dadurch verhindern sie, dass Sumpfflächen zuwachsen, und helfen so, wichtige Feuchtbiotope zu bewahren. Die stammen ursprünglich aus Asien, werden aber seit Jahrhunderten auch in Italien und auf dem Balkan als Nutztiere gehalten.
Und nicht zuletzt die Esel, weil sie Büsche, Sträucher und kleine Bäume abfressen und so verhindern, dass die Heide zuwächst. Durch ihren Huftritt und weil sie sich gerne auf dem Rücken wälzen, schaffen sie auch offene Sandflächen, die als Keimbetten des Heidekrauts und als Niststätten für die Bienen unverzichtbar sind.