31.03.2018 Von Alendorf nach Mirbach mit Jakob Richartz

Wanderung von Alendorf nach Mirbach

NSG Lampertstal, Eierberg, Hämmersberg und Kalvarienberg

Wanderführer:

Jakob Richartz

Teilnehmer:

21

Wanderstrecke:

17 km, 400 Hm

Einkehr:

Landgasthaus Breuer in Ripsdorf

Wetter:

10 Grad, von strahlender Sonne bis zu imposanter Wolkenbildung

Ein Höhepunkt unserer Wanderung:

Die neoromanische Erlöserkapelle in Mirbach

Man fragt sich, warum in dem kleinen Eifelort Mirbach eine derart prächtige Kirche steht.

Des Rätsels Lösung ist kurios und einfach. Ein Adeliger aus der wilhelminischen Zeit mit Namen Ernst Freiherr von Mirbach war auf der Suche nach seinen Urahnen auf den gleichnamigen Ort gestoßen und erklärte diesen ohne belegbare Dokumente kurzerhand zum seinem Ahnensitz. Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. genehmigte den Kirchenbau ausdrücklich, da er selber ein Faible für alles "altdeutsche" hatte.

So ließ Ernst Freiherr von Mirbach, Kammerherr Kaiser Wilhelms II., 1902/03 auf einem Hügel neben dem Ort Mirbach, in wunderschöner Lage, die sehenswerte Kirche als Familiendenkmal errichten.

Neben dem letzten deutschen Kaiserpaar gehörten der Evangelische Kirchenbauverein Berlin, zahlreiche Angehörige des Adels und einige Künstler zu den Spendern.

Die Pläne und Entwürfe der einstmals evangelischen Kirche stammten von Ernst von Mirbach. Mit der Bauausführung wurde zunächst der Architekt Max Spitta 1902 beauftragt, der aber noch im gleichen Jahr verstarb. Die neuerliche Bauausführung wurde an den Erbauer der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-kirche in Berlin, Architekt Franz Schwechten, übertragen.

Die Erlöserkapelle, auch liebevoll "Eifeldom" genannt, beeindruckt durch ihre prunkvolle Ausstattung und die außergewöhnlichen Mosaiken, die vom damals führenden Mosaizisten August Oetken (1868 - 1951) stammen, dessen wohl bedeutendstes Werk die "Elisabeth-Kemenate" auf der Wartburg in Thüringen ist.

Der Kaiser besuchte 1906 die fertiggestellte Kirche und war begeistert. Kurzerhand wurde daraufhin noch die bekannte Erlöserkirche in Gerolstein gebaut.

Allerdings hatte die kleine Eifelgemeinde Mirbach gar keinen Bedarf an einer solch großen Kirche und schon gar nicht die Mittel für den Unterhalt. Nachdem die Mittel der Mirbach-Stiftung zum Unterhalt versiegten, verfiel die Kirche. Der Sohn Mirbachs schenke sie schließlich der Gemeinde Wiesbaum, die die Erlöserkirche mit Mitteln aus öffentlicher Hand 1956-1959 renovierte.

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